Unter Thermodruck werden eine Reihe von unterschiedlichen Verfahren zusammengefasst, die sich in ihren Anwendungsbereichen teilweise erheblich voneinander unterscheiden. Ihnen gemeinsam ist, dass das Druckverfahren auf einer punktuellen Wärme basiert und diese nicht – wie etwa bei einem Laserdrucker – lediglich großflächig zur Fixierung der Farbe eingesetzt wird.
Heute gebräuchlich sind der Thermodirektdruck, der Thermosublimationsdruck und der Thermotransferdruck.
Thermodirektdruck – Ausdrucke ohne Tinte auf Spezialpapier
Bei diesem Verfahren wird ein wärmeempfindliches Spezialpapier an einem sogenannten Thermokamm vorbeigeführt. Dieser besteht aus einer Fläche mit kleinen Heizelementen, die sich durch einen Stromfluss erhitzen und anschließend sehr schnell wieder auskühlen. An den Stellen, an denen die Oberfläche des Papiers auf ein heißes Element trifft, färbt sie sich schwarz. Ansonsten bleibt sie weiß.
Der Thermodirektdruck ermöglicht aus diesem Grund lediglich einen zweifarbigen Druck – lediglich Abstufungen sind in einem eingeschränkten Rahmen durch eine niedrigere Wärme möglich.
Der Thermodirektdruck wird heute vor allem für Fahr- und Eintrittskarten, Kassenzettel, Parkscheine, Preisschilder, Etiketten oder den direkten Ausdruck von Messdaten an Maschinen verwendet. Sein Vorteil ist, dass er nahezu verschleißfrei arbeitet und keine Verbrauchsmaterialien wie Tinte benötigt.
Der entscheidende Nachteil besteht darin, dass das Thermopapier licht- und hitzeempfindlich ist und sich innerhalb weniger Monate bis zur Unleserlichkeit verfärbt.
Thermotransferdruck – langfristige Drucke auf dreidimensionalen Oberflächen
Im Unterschied zum Direktdruck verwendet dieser Thermodruck eine separate Farbfolie, die zwischen dem Objekt und dem Druckkopf liegt. An Stellen, an denen sich dieser erhitzt, schmilzt die Farbe und wird von dem Träger aufgenommen. Das kann sowohl gewöhnliches Papier wie auch ein Werkstoff sein.
Die Eigenschaften des zu bedruckenden Objekts wird im Wesentlichen lediglich durch die Auswahl der Folie eingeschränkt. Ein Nachteil ist, dass Halbtöne und Farbüberschneidungen beim Thermotransferdruck nur durch eine Rasterung in farblich unterschiedliche Bildpunkte erreicht werden können.
Daher wird dieses Verfahren nur selten für hochauflösende Bilder wie Fotos angewandt. Wichtigster Vorteil ist hingegen die Beständigkeit und die Möglichkeit, unterschiedliche Objekte und Materialien zu bedrucken. Deshalb ist dieser Thermodruck in der Industrie üblich, um etwa Seriennummer oder Haltbarkeitsdaten auf Verpackungen zu drucken.
Spezialisierte Online-Druckereien wie z.B. Printplanet haben das Thermotransferdruck-Verfahren weiterentwickelt und benutzen es häufig bei individuellen Geschenkdrucken, z.B. Kaffeebecher mit Foto, die lange halten müssen.
Spezielle Drucker mit beweglichen Thermoelementen sind außerdem in der Lage, auch dreidimensionale Objekte zu bearbeiten.
Thermosublimationsdruck – exzellente Druckqualität bei hohen Kosten
Der Thermosublimationsdruck ähnelt dem Transferdruck. Wie dieser verwendet er eine oder mehrere Farbfolien. Der entscheidende Unterschied ist, dass hier die Farbe nicht direkt übertragen, sondern aufgedampft wird. Der Thermodruckkopf erhitzt die Folie so stark, dass die Farbe verdampft und in das Trägermaterial eindringt. Über Dauer und Wärmegrad erreicht der Drucker eine Abstufung der Farbintensität.
Werden alle Grundfarben verwendet, steht dadurch eine sehr hohe Palette mit nahezu stufenlosen Übergängen zur Verfügung. Aus diesem Grund wird der Thermosublimationsdruck beispielsweise bei professionellen und privaten Fotodruckern eingesetzt. Der Nachteil liegt jedoch in einer geringen Druckgeschwindigkeit, da der Thermodruck immer nur eine Farbe gleichzeitig auftragen kann.
Dieses Druckverfahren wird u. a. auch genutzt, um Textilien zu veredeln. Die Tinte verbindet sich mit der Struktur des zu bedruckten Gewebes und ist somit besonders langlebig und verblasst auch nicht nach mehrmaligem Waschen.
Druckereien, bei denen man Kleidungsstücke wie T-Shirts oder Kapuzenpullover veredeln lassen kann, setzen häufig auf den Thermosublimationsdruck. Neben Textilien und Papier können mit diesem Druckverfahren außerdem Kunststoff, Aluminium und viele weitere Materialien bedruckt werden.
Die Kosten sind durch die Verwendung mehrerer Spezialfolien sehr hoch. Diese werden als Negativ über das Papier gelegt – unabhängig von der reellen Farbmenge wird deshalb immer eine komplette Folie verbraucht, selbst wenn der Druck vorzeitig abbricht.
Im Gegensatz zu Thermotransferdruck und Thermodirektdruck ist das Verfahren jedoch als einziges für Farbdrucke mit exzellenter Qualität durch ein einziges Druckwerk geeignet.
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