Was ist Telnet? Die einfache Erklärung für Einsteiger

Stell dir vor, du könntest mit deinem Computer direkt mit einem anderen Gerät kommunizieren. Ohne Menüs und andere störende Elemente – nur eine direkte Verbindung. Klingt wie etwas aus den Anfängen des Internets? Das ist die Idee hinter Telnet.

Telnet ist heute nicht mehr so verbreitet. Aber in den Anfängen des Internets war es eine wichtige Technik, um von einem Computer auf einen anderen zuzugreifen.

In diesem Artikel erklären wir, was Telnet ist, wie es funktioniert und warum es für Einsteiger interessant ist.

Keine Sorge, wir erklären alles Schritt für Schritt und mit vielen Beispielen.

Was ist Telnet?

Person nutzt Telnet auf einem Computerbildschirm, um per Kommandozeile auf ein entferntes Netzwerk zuzugreifen.

Telnet ist ein Protokoll, mit dem du dich über das Internet oder ein lokales Netzwerk mit einem anderen Computer verbinden kannst. Stell dir vor, du kannst von deinem Computer aus auf einen anderen Computer zugreifen, der viele Kilometer entfernt ist. Du kannst den anderen Computer steuern, als wäre er deiner. Genau das kann Telnet.

Telnet steht für „Telecommunication Network“. Es wurde in den 1960er Jahren entwickelt, also in der Anfangszeit des Internets. Damals war es eine der ersten Möglichkeiten, auf andere Computer zuzugreifen. Über Telnet kannst du auf die Befehlszeile eines anderen Computers zugreifen und ihn steuern, als wärst du direkt davor. Deshalb ist Telnet ein tolles Werkzeug für Administratoren und Techniker.

Aber warum solltest du Telnet kennen? Telnet hilft, die Idee hinter Netzwerkkommunikation zu verstehen. So kannst du sehen, wie Computer miteinander reden. Du bekommst einen Einblick in die Welt der Netzwerke. Du musst dich nicht mit komplexen Programmen auseinandersetzen.

Wie funktioniert Telnet?

Telnet ist ein Programm, mit dem man sich von einem Computer aus mit einem anderen verbinden kann. Stelle dir vor, du gräbst einen Tunnel zwischen deinem Computer und einem anderen Computer. So werden Textdaten hin und her geschickt. Du sendest Befehle und empfängst Antworten. Du brauchst nur ein Programm, das Telnet unterstützt, und die IP-Adresse des Computers, zu dem Du Dich verbinden möchtest.

Wenn du eine Telnet-Verbindung herstellst, öffnest du ein „Fenster“ zur Befehlszeile des anderen Computers. Das heißt, du kannst Befehle an den anderen Computer senden, die dort ausgeführt werden, als wärst du direkt davor. Telnet nutzt TCP/IP, eine wichtige Technologie, die das Internet möglich macht.

Sobald die Verbindung steht, siehst Du nur einen schwarzen Bildschirm mit Text – die sogenannte Kommandozeile. Hier gibst Du Befehle ein, zum Beispiel zum Öffnen von Dateien, Starten von Programmen oder Abrufen von Systeminformationen. Der andere Computer führt die Befehle aus und sendet dir die Ergebnisse.

Bei Telnet ist aber, dass die Daten offen übertragen werden. Alle Daten, die über die Telnet-Verbindung laufen, werden im Klartext übertragen. Das heißt, jemand, der die Daten abfängt, könnte alles mitlesen. Deshalb wird Telnet heute durch sicherere Alternativen wie SSH ersetzt.

Telnet und die Anfänge des Internet

Als das Internet noch neu war, war die Computerwelt noch anders. Es gab keine bunten Seiten oder Apps. Nur Wissenschaftler, Universitäten und Militärbehörden nutzten das Netzwerk. In dieser Zeit wurde Telnet zu einem wichtigen Werkzeug, um Computer zu verbinden.

Stell dir vor, du wärst in den 70ern an einer Uni gewesen. Dein Computer stand vielleicht in einem großen Raum, war mit anderen Rechnern verbunden und hatte ein einfaches Netzwerk. Du wolltest auf Daten oder Programme zugreifen, die auf einem Server an einer anderen Universität gespeichert waren. Die Universität konnte Hunderte oder Tausende Kilometer entfernt sein. Mit Telnet konnte man sich direkt auf dem Server einloggen, als wäre man vor Ort.

Es gab noch keine grafischen Benutzeroberflächen. Man arbeitete nur mit Text. Telnet war deshalb ein sehr nützliches Programm. Man konnte damit schnell und einfach auf fremde Computer zugreifen, ohne viel Leistung zu brauchen. Es war auch einer der ersten Dienste, mit dem man von einem Ort aus an einem anderen Rechner arbeiten konnte.

Aber als das World Wide Web kam und die Netzwerke immer komplizierter wurden, wurde Telnet von sichereren Technologien abgelöst. Trotzdem ist es immer noch wichtig, um die Grundlagen der Netzwerktechnologie zu verstehen.

Telnet (einfach erklärt)

Telnet in der Praxis: Wofür wird es verwendet?

Auch wenn Telnet heute nicht mehr so oft genutzt wird, hat es trotzdem noch einige interessante Einsatzgebiete. Vor allem in Nischenbereichen und bei technischen Profis. Und wofür wird Telnet in der Praxis genutzt?

  1. Fehlerdiagnose in Netzwerken: Manchmal hilft Telnet, Netzwerkprobleme zu finden. Mit Telnet kann man testen, ob bestimmte Ports erreichbar sind. Netzwerkadministratoren nutzen Telnet, um zu überprüfen, ob bestimmte Dienste auf einem Server laufen und erreichbar sind.
  2. Kommunikation mit älteren Geräten: Es gibt noch viele alte Netzwerkgeräte, die auf Telnet angewiesen sind. Auch Netzwerk-Switches, Router oder Firewalls, die schon lange in Betrieb sind, werden über Telnet gesteuert. Diese Geräte haben keine moderne grafische Oberfläche. Deshalb kann man sie nur über Telnet konfigurieren oder überwachen.
  3. Datenabfragen auf Servern: Telnet kann auch verwendet werden, um Daten auf entfernten Servern abzufragen. Man kann zum Beispiel einen Webserver über Telnet testen, indem man ihn aufruft und sieht, wie er reagiert. So kann man schnell überprüfen, ob ein Server funktioniert.
  4. Lernzwecke und Experimentieren: Telnet ist ein gutes Lernprogramm für Leute, die sich für Informatik oder Netzwerktechnik interessieren. So kann man lernen, wie Computer miteinander kommunizieren. Telnet ist einfach zu bedienen und braucht keine zusätzliche Software. Deshalb ist es gut für erste Experimente im Bereich Netzwerk- und Serververwaltung.

Telnet ist nicht mehr das beste Programm für alltägliche Aufgaben, aber es ist noch sehr wichtig in der IT. Es ist immer noch nützlich, wenn man schnell und einfach eine Verbindung herstellen will oder mit älteren Geräten arbeitet.

Unterschied zwischen Telnet und SSH

Viele fragen sich, was mit SSH ist, wenn man über Telnet spricht. SSH ist eine moderne Alternative zu Telnet. Es gleicht viele der Schwächen von Telnet aus. Was ist der Unterschied zwischen Telnet und SSH?

1. Sicherheitsaspekt

Telnet und SSH unterscheiden sich vor allem in Sachen Sicherheit. Telnet sendet alle Daten im Klartext. Das heißt, jeder, der die Verbindung abhört, könnte Passwörter, Befehle oder andere sensible Informationen mitlesen. Das ist ein großes Risiko, weil immer mehr Menschen im Internet von Kriminellen angegriffen werden.

SSH verschlüsselt die gesamte Kommunikation. Das heißt, dass die Daten auch dann nicht gelesen werden können, wenn sie abgefangen werden. SSH bietet mehr Schutz, besonders bei der Verbindung mit entfernten Servern oder Netzwerken.

2. Nutzung und Verbreitung

Telnet war früher sehr beliebt, wird heute aber kaum noch genutzt. SSH ist heute der Standard für den Zugriff auf Server aus der Ferne. Es wird von vielen Leuten auf der ganzen Welt benutzt, um sicher auf Netzwerke und entfernte Systeme zuzugreifen. Die meisten modernen Server lassen keine Telnet-Verbindungen mehr zu und arbeiten nur noch mit SSH.

3. Funktionalität

Auf den ersten Blick sehen Telnet und SSH ziemlich ähnlich aus: Beide bieten eine Befehlszeile, über die man auf entfernte Systeme zugreifen kann. Doch SSH geht noch einen Schritt weiter. Es ermöglicht nicht nur eine sichere Verbindung, sondern bietet auch zusätzliche Funktionen wie Tunneling, Portweiterleitungen und die Möglichkeit, verschlüsselte Dateien zwischen Computern zu übertragen. Telnet hingegen ist sehr rudimentär und fokussiert sich ausschließlich auf den direkten Zugriff über die Kommandozeile.

4. Einsatzgebiete heute

SSH wird heute überall dort eingesetzt, wo eine sichere Kommunikation über unsichere Netzwerke – wie das Internet – notwendig ist. Telnet wird, wie bereits erwähnt, eher in speziellen Fällen verwendet, etwa bei älteren Geräten oder in privaten Netzwerken, wo Sicherheit kein großes Problem darstellt.

Zusammengefasst kann man sagen: Während Telnet eine wichtige Rolle in der Geschichte des Internets spielt, ist SSH heute der Goldstandard, wenn es um sichere Verbindungen geht.

Sicherheitsaspekte bei der Nutzung von Telnet

Telnet ist unsicher. Doch was heißt das für die Praxis und warum ist Telnet in modernen Netzwerken so gefährlich?

1. Klartextübertragung: Ein offenes Buch

Das Problem bei Telnet ist, wie Daten übertragen werden. Alle Daten, die zwischen deinem Computer und dem Server übertragen werden, sind nicht verschlüsselt. Wenn jemand die Datenverbindung abhört, kann er alles mitlesen.

Das gilt auch für Anmeldekennungen und Passwörter. Für Angreifer sieht es so aus, als würden sie dir beim Tippen zuschauen.

2. Man-in-the-Middle-Angriffe

Telnet birgt auch das Risiko von Angriffen, bei denen sich ein Angreifer zwischen Dich und den Server stellt. Ein Angreifer verbindet sich unbemerkt zwischen deinen Computer und den Server. Er kann dann mitlesen, verändern oder Dich aussperren. Weil Telnet keine Verschlüsselung hat, kann man es leicht angreifen.

3. Veraltete Technologien und Schwachstellen

Telnet ist eine alte Technologie. Deshalb bietet sie weniger Schutz gegen neue Bedrohungen als moderne Protokolle wie SSH. Viele ältere Telnet-Systeme haben keine Updates mehr bekommen. Dadurch sind sie anfällig für Angriffe.

4. Eingeschränkte Nutzung in modernen Netzwerken

Viele öffentliche Netzwerke nutzen Telnet nicht mehr, weil es unsicher ist. Viele Server und Systeme lassen keine Telnet-Verbindungen zu, weil sie unsicher sind.

Auch in Firmen-Netzwerken wird Telnet kaum noch genutzt, weil man hier lieber SSH verwendet. Das ist sicherer.

5. Sichere Alternativen: Der Wechsel zu SSH

Wenn du Telnet nutzen willst, nimm besser SSH. SSH hat die gleichen Funktionen wie Telnet, ist aber sicherer. Wenn du doch einmal mit Telnet arbeiten musst, dann nur in abgeschotteten Netzwerken, wo von außen kaum jemand Zugriff hat.

Zusammengefasst: Telnet ist unsicher und sollte nicht mehr genutzt werden. Es ist veraltet und kann von außen angegriffen werden. Deshalb sollte man sich gut überlegen, ob man es nutzt. Wenn möglich, sollte man es durch sicherere Alternativen ersetzen.

Wie nutzt man Telnet? Erste Schritte für Einsteiger

Auch wenn Telnet heute nicht mehr so oft genutzt wird, ist es eine gute Möglichkeit, um zu lernen, wie man über ein Netzwerk kommuniziert. So richtest du Telnet auf deinem Computer ein und nutzt es.

1. Telnet aktivieren

Telnet ist auf modernen Betriebssystemen oft nicht aktiviert, da es unsicher ist. Aber keine Sorge, das geht ganz einfach.

  • Windows:
    Auf einem Windows-Computer ist Telnet zwar vorinstalliert, aber standardmäßig deaktiviert. Um es zu aktivieren, folge diesen Schritten:
    • Öffne die Systemsteuerung und gehe zu „Programme“.
    • Klicke auf „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“.
    • Scrolle nach unten und setze ein Häkchen bei Telnet-Client.
    • Klicke auf „OK“ und warte, bis die Installation abgeschlossen ist.
  • Mac und Linux:
    Auf Mac- und Linux-Systemen ist Telnet häufig bereits vorinstalliert. Du kannst überprüfen, ob es verfügbar ist, indem Du einfach das Terminal öffnest und telnet eingibst. Sollte Telnet nicht installiert sein, kannst Du es bei Linux-Systemen über den Paketmanager installieren (zum Beispiel mit dem Befehl sudo apt install telnet auf Ubuntu).

2. Eine Telnet-Verbindung herstellen

Sobald Telnet aktiviert ist, kannst Du Dich mit einem entfernten Server verbinden. Der grundlegende Befehl dazu sieht folgendermaßen aus:

telnet [Server-IP-Adresse] [Port]

Ein einfaches Beispiel wäre:

telnet towel.blinkenlights.nl 23

Dieser Befehl verbindet Dich mit einem speziellen Telnet-Server, der einen animierten Film von Star Wars in ASCII zeigt – eine lustige und kreative Demonstration der Möglichkeiten von Telnet.

3. Arbeiten in der Telnet-Sitzung

Sobald du verbunden bist, siehst du die Befehlszeile des Servers. Hier kannst du Befehle eingeben, je nachdem, mit welchem Server du verbunden bist. Bei älteren Geräten kannst du zum Beispiel Befehle eingeben, um sie zu steuern.

In einer Telnet-Sitzung gibt es keine grafische Oberfläche. Du siehst nur Textbefehle und Antworten des anderen Computers. Diese Art von Kommunikation ist anfangs ungewohnt, hat aber den Vorteil, dass man schnell und direkt auf entfernte Systeme zugreifen kann.

4. Telnet-Sitzung beenden

Beende eine Telnet-Sitzung mit dem Befehl „exit“. Die Verbindung wird getrennt und du kommst wieder zur normalen Kommandozeile.

5. Praktische Anwendung

Für den Anfang kannst du mit öffentlichen Telnet-Servern experimentieren. Es gibt Server für Lernzwecke, zum Beispiel den Star-Wars-Server. Auch spezielle Netzwerkgeräte sind für Tests verfügbar. Verwende Telnet nur in sicheren Umgebungen, da deine Daten nicht verschlüsselt werden.

FAQ – Häufige Fragen und Antworten

Hier habe ich noch Antworten auf häufige Fragen rund um das Thema „Telnet“ zusammengestellt:

Wie benutzt man Telnet?

Wird Telnet noch verwendet?

Warum ist Telnet unsicher?

Was ist der Unterschied zwischen SSH und Telnet?

Auf welchem Port läuft Telnet?

Fazit: Telnet – Ein Relikt der Vergangenheit?

Telnet war eine der ersten Methoden, um über das Internet auf andere Computer zuzugreifen. Damit wurden die Grundlagen für die moderne Netzwerktechnik geschaffen. Auch wenn es heute kaum noch genutzt wird, ist es ein gutes Werkzeug, um zu verstehen, wie Netzwerke funktionieren.

Für Einsteiger ist es eine gute Möglichkeit, um zu lernen, wie man mit einem Computer über die Tastatur spricht und auf andere Computer zugreift.

In der heutigen Welt ist Telnet aber nicht mehr sicher genug. Es gibt sichere Alternativen wie SSH, die vor Angriffen schützen. Trotzdem ist Telnet ein wichtiger Teil der Internetgeschichte und ein nützliches Lernwerkzeug.

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