Benötigt man heutzutage mehr als nur eine Grafikkarte oder reicht es, wenn ich eine leistungsstarke Single-GPU Grafikkarte besitze? Für wen lohnt es sich, mehr als eine einzige Grafikkarte in seinem Gaming-PC einzubauen? Was bringen Dual-GPUs außerhalb von Gaming?
Unterschiede zwischen Single-GPU und Dual-GPU Grafikkarten
Der Unterschied wird bereits durch den Namen deutlich. Bei einer Single-GPU nutzt der Computer eine einzige Grafikkarte und bei einem Dual-GPU-Setup nutzt man zwei Grafikkarten. Es ist auch manchmal die Rede von einem Tandem, was bedeutet, dass der Computer zwei oder selten sogar mehr Grafikkarten nutzt.
Vorteile einer Single-GPU Grafikkarte
Die Vorteile einer Single-GPU bestehen daraus, dass eine leistungsstarke Grafikkarte häufig billiger ist als ein Tandem. Leistungsstarke Grafikkarten bekommt man schon zwischen 300 und 600 Euro. Allerdings gibt es auch einige Vertreter, die noch deutlich teurer sind.
Die meisten modernen GPUs sind in der Lage, leistungsfordernde Spiele in einer Standard 1080p-Qualität ohne Probleme darzustellen. Darunter fallen auch neuere Ableger, wie etwa das neue Battlefield 2042, Call of Duty Warzone und viele mehr.
Nachteile einer Single-GPU Grafikkarte
Die Nachteile bestehen nur für jene Nutzer, welche das Maximum aus ihren Spielen herausholen wollen und dabei keinen Preis scheuen, um eine vergleichsweise geringe Steigerung der Frames per Second zu erzielen.
Mithilfe von mehreren Grafikkarten im Vergleich zu nur einer, ist die Auslastung für eine Grafikkarte geringer, jedoch nimmt der Stromverbrauch zu, der Lärmpegel steigt und der PC erzeugt mehr Wärme.
Es lohnt sich ein Dual-GPU-Setup auch nur, wenn man ein passendes, qualitativ-hochwertiges Netzteil besitzt.
Vorteile einer Dual-GPU
Mithilfe einer Dual-GPU erreicht der PC in Spielen, aber auch allgemein mehr Leistung. Neben jener Steigung ist es mit einem Dual-GPU-Setup zusätzlich möglich, mehr als vier Bildschirme anzuschließen. Wichtig dabei ist, dass dies auch möglich ist, wenn man zwei zehn Jahre alte GPUs benutzt.
Die Anzahl der Bildschirme sollte also kein ausschlaggebender Grund sein, sich eine weitere moderne und gegebenenfalls teure Grafikkarte zu erwerben.
Dasselbe ist zum Beispiel mit einer RTX 2070 und einer Quadro K620 möglich, also einem neueren und einem extrem alten Modell.
Nachteile einer Dual-GPU
Bei einem Dual-GPU-Setup beklagen sich Benutzer häufiger über Probleme, welche bei Single-GPU-Setups nicht zustande kommen. So werden sich häufiger über sogenannte Micro-Stutter beklagt.
Außerdem fokussieren sich große Grafikkartenhersteller immer weniger auf die Dual-GPUs, etwa Nvidia oder AMD. Die Prioritäten bestehen daraus, dass der Endbenutzer eine einzige Grafikkarte benutzt, zumindest was das Thema Gaming betrifft.
Die Anfänge wie etwa die Dual-GPU-Technologie von Nvidia, SLI, oder die Alternative von AMD, Crossfire, werden kaum noch benutzt und von vielen Nutzern schon lange als tot bezeichnet, da sie so gut wie nicht mehr genutzt werden.
Dual-GPU abseits von Gaming
Unabhängig von hochauflösenden Grafiken und hohen FPS, können Dual-GPU-Setups in anderen Gebieten deutlich nützlicher sein. Unter anderem beim Rendern von 4K-Videos kann die Benutzung von mehreren Grafikkarten extrem nützlich sein.
Es werden mehrere Grafikkarten belastet und der Prozess nimmt dabei durchschnittlich weniger Zeit in Kauf.
Fazit: Lohnen sich aktuell Single GPU Grafikkarten noch?
Single-GPUs lohnen sich für den Durchschnittsspieler durchaus. Die meisten Spieler benötigen keine extrem hohen Auflösungen oder besitzen Bildschirme mit sehr hohen Refreshrates, sodass eine bestimmte, relativ hohe Mindestanzahl von Frames-per-Second erreicht werden müsste.
Es gibt genügend leistungsstarke Grafikkarten auf dem Markt, welche in der Lage sind, sehr gute Benchmarks in brandneuen Spielen zu erreichen. Dazu kommt, dass der Preis für Grafikkarten aktuell extrem hoch ist, aufgrund von der Nutzung leistungsstarker Grafikkarten im Crypto-Mining.
Persönlich würde ich von einem Dual-GPU-Setup abraten, zumindest wenn man es ausschließlich für Gaming benutzen möchte und nicht etwa zusätzlich für Videobearbeitung.