Wer heutzutage im Internet surft, hinterlässt meist unbewusst einen gewaltigen persönlichen Fußabdruck. Viele Browser verwenden nämlich sogenannte Cookies, welche die eigenen Aktivitäten im Netz speichern. Dabei spielt es keine Rolle, was für eine Facette des Internets genutzt wird.
Egal ob Online Casino Spiele, Online Shopping oder das Bestellen von Essen bei einem Lieferdienst: Nahezu jede Webseite verwendet Cookies, um unser Such- und Nutzungsverhalten erfassen zu können.
Cookies als lukratives Geschäft
Doch wer hat eigentlich Interesse daran, unsere Daten so genau zu dokumentieren? Die Antwort auf diese Frage liegt quasi auf der Hand. Schließlich werden heutzutage schier unfassbare Beträge für Daten bezüglich des Nutzungsverhaltens geboten.
Sie sind so viel wert, weil sich mit ihnen wiederum jede Menge Geld verdienen lässt. Vor allem große Firmen, die Werbung schalten wollen, sind auf entsprechende Daten angewiesen.
Wer beispielsweise über Google Ads Werbung schalten möchte, hat großes Interesse daran, die richtige Zielgruppe anzusprechen. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn entsprechende Daten vorliegen.
Wer beispielsweise häufiger bestimmte Produkte im Internet einkauft, wird in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin Käufe in diese Richtung tätigen. Daraus lassen sich gewisse Muster erstellen, mit denen Werbetreibende gezielte Anzeigen schalten können.
Google Ads wird zum Milliardengeschäft
Bestimmt hat sich jeder, der regelmäßig im Internet unterwegs ist, bereits die Frage gestellt, warum die Werbeanzeigen in der Regel tatsächlich auf die eigene Person zutreffend zu sein scheinen. Schließlich dürfte es bei der Masse an verschiedenen Werbeanzeigen eigentlich nicht möglich sein, derart viele passende Werbeanzeigen zu Gesicht zu bekommen.
Der Grund dafür, dass dies dennoch der Fall ist, sind die bereits thematisierten Cookies. Die darin enthaltenen Daten werden gewinnbringend an Unternehmen wie Google verkauft, welche im Anschluss ihren eigenen Kunden den Service anbieten können, die jeweilige Werbung ausschließlich der dafür vorhergesehenen Zielgruppe anzuzeigen.
Die Kosten für solche Werbung sind dabei stark von verschiedenen Faktoren abhängig. Es ist also keine pauschale Antwort über die perfekte Strategie beim Marketing per Anbietern wie Google Ads zu treffen. In der Regel gelten die folgenden Aspekte als wichtige Faktoren bei der Preisgestaltung von Werbung im Internet:
- Wie hoch ist die Nachfrage bei etwaigen Mitbewerbern;
- Abrechnungsmodelle: Die einfache Darstellung einer Werbung ist deutlich billiger, als ein erfolgreich generierter Klick auf die Webseite des Werbetreibenden;
- Einige Keywords sind aufgrund hoher Verbreitung teurer in der Anwendung.
Cookies deaktivieren: Wirklich hilfreich?
Aufgrund einiger Veränderungen in der Gesetzeslage werden wir seit einiger Zeit auf nahezu jeder Webseite mit einem Pop-Up konfrontiert, welches die Erlaubnis für das Speichern von Daten mithilfe von Cookies einholen soll. In vielen Fällen ist es mittlerweile gar nicht mehr möglich, den vollen Umfang einer Webseite zu nutzen, wenn das Speichern der Cookies zuvor nicht zugelassen worden ist.
Das Pop-Up bietet den Nutzern allerdings die Chance, gewisse Aspekte der Datenspeicherung abzulehnen. Wer sich nicht für das direkte Akzeptieren der Maßnahme entscheiden möchte, hat in der Regel einen weiteren Button zur Auswahl.
Hier kann genau ausgewählt werden, ob und welche Daten durch Cookies gespeichert werden dürfen. Im Zweifelsfall besteht zudem natürlich stets die Option, eine bestimmte Webseite schlichtweg nicht mehr aufzurufen.
Dieses Vorgehen ist vor allem dann empfehlenswert, wenn keine ausreichenden Auswahlmöglichkeiten zur Selbstbestimmung über das Speichern von Informationen bezüglich des Nutzerverhaltens bestehen.
Sind unsere Daten überhaupt noch sicher?
Selbst Google, ein Unternehmen, welches ebenfalls stark an der Existenz von Cookies profitiert, möchte diese Form der Datenerhebung am liebsten komplett aus dem Internet streichen. Immer häufiger werden Stimmen laut, die behaupten, dass der Einsatz von Cookies zunehmend durch Werbetreibende ausgenutzt wird.
Ob die Nutzung des Internets aus Sicht der sicherheitsrelevanten Aspekte bezüglich der Erhebung persönlicher Daten tatsächlich als unbedenklich einzustufen ist, bleibt mehr als fraglich und kann abschließend nicht beantwortet werden.
Zwar gelten in Deutschland hohe Ansprüche an den Datenschutz, inwiefern sich die Unternehmen, welche unsere Daten sammeln, daran halten, ist allerdings nicht sicherzustellen. Wer sich also vollkommen ohne Risiko im Internet bewegen möchte, dürfte selbiges quasi gar nicht nutzen.
Dennoch sollten wir uns keine allzu großen Sorgen machen. Denn bis auf die Tatsache, dass sich die Daten hervorragend für Werbung nutzen lassen, sehen die meisten Firmen keinen Mehrwert in ihnen.
Cookies: Fluch und Segen zugleich
Bei den Cookies handelt es sich also um einen Fluch und Segen zugleich. Schließlich ist die Tatsache, dass wir derart viele Daten von uns preisgeben, für viele durchaus beängstigend. Dennoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass einige Nutzer von den auf sie abgestimmten Werbeanzeigen profitieren können.
Oftmals erfahren wir auf diesem Wege von Produkten, mit denen wir uns anderweitig nie auseinandergesetzt haben. Letztendlich müssen wir ebenso akzeptieren, dass Werbung auf Webseiten geschaltet wird. Schließlich besteht darin meist die Haupteinnahmequelle des Betreibers.
Und sollte die Werbung schon nicht vermeidbar sein, dann wenigstens auf unsere Ansprüche abgestimmt.