Das Usenet ist inzwischen etwas in Vergessenheit geraten. Dabei ist es genau genommen sogar älter als unser World Wide Web. Bereits seit 1979 bietet das Usenet seinen Nutzern Diskussionsforen in Textform an. Diese spezialisierten Newsgroups zu unterschiedlichen Themen haben trotz des Aufkommens von modernen Kommunikationsplattformen noch immer ihre Daseinsberechtigung.
Generell lässt sich sagen, dass das Usenet weiterhin über eine treue Community verfügt. Doch warum eigentlich? Was spricht in unserer heutigen Zeit für eine Nutzung?
Dezentralisierung statt Überwachung
Eine Besonderheit des Usenets ist seine Dezentralisierung. Es wird von verschiedenen Servern auf der ganzen Welt betrieben und unterliegt keiner zentralen Autorität. Ferner ist der Zugang auf das Usenet nicht nachvollziehbar, da im Regelfall keine Daten gespeichert werden. Damit ist die Privatsphäre der Nutzer zu jedem Zeitpunkt gewährleistet.
Wer nicht willentlich am Geschehen teilnimmt, kann prinzipiell anonym bleiben. Zumal die Möglichkeit besteht, Beiträge unter einem Pseudonym zu kommentieren oder zu veröffentlichen. Allerdings kommt es dabei auch auf den jeweiligen Usenet Provider an.
Nicht jeder Provider ist gleich und es kann theoretisch sein, dass bestimmte Anbieter Logs speichern oder anderweitig die Privatsphäre ihrer Nutzer missachten. Wie hoch die Anonymität letztendlich ist, hängt auch von den Gesetzen des jeweiligen Landes ab. Ein VPN (Virtual Private Network) kann den Schutz der Privatsphäre erhöhen.
Hohe Benutzerfreundlichkeit
Zugegebenermaßen ist das World Wide Web nicht allzu kompliziert, aber Laien haben es anfangs trotzdem schwer, sich zurechtzufinden. Das Usenet schneidet diesbezüglich weit besser ab, da es eine sehr hohe Benutzerfreundlichkeit bietet. Die gute Usability ist daher ebenfalls ein Grund, um auf Websites wie UsenetCheck nach einem passenden Anbieter zu suchen.
Keine Werbung
Bei weitem nicht alle von uns können sich mit Werbung im Internet anfreunden. Das ist verständlich, denn die ständigen Anzeigen, Pop-ups und Werbebanner können ziemlich nervtötend sein. Dieses Problem besteht beim Usenet nicht, da es nicht so kommerziell ist.
Tatsächlich sind Werbeeinblendungen aufgrund der textbasierten Struktur praktisch ausgeschlossen. Lediglich Spam kann vorkommen.
Wenig Moderation und Zensur
In der Welt des Internets können wir uns zwar mehr oder weniger frei bewegen, aber das heißt nicht, dass wir Zugang zu allen Arten von Informationen haben. Das World Wide Web unterliegt schließlich einer strengen Zensur. Wie streng diese Zensur ausfällt, ist von Land zu Land verschieden, aber selbst in Industrienationen gibt es gewaltige Einschränkungen.
In Diskussionsforen ist das nicht anders, aber hier kümmern sich Moderatoren darum, dass alles in dem vorgegebenen Rahmen erfolgt. Zwar gibt es auch beim Usenet Moderation, aber das Ausmaß ist nicht mit dem im World Wide Web vergleichbar.
Das wiederum trägt zu freien Diskussionen bei, kann aber auch zu mehr unerwünschten Inhalten führen.
Zugang zu historischen Informationen
Da es das Usenet bereits seit 1979 und damit schon deutlich länger als das World Wide Web gibt, enthält es historische Informationen. Diese Informationen sind unter Umständen nirgendwo sonst auffindbar. Das macht das Usenet bei bestimmten Themen zu einer interessanten Recherchequelle.
Selbst Forscher versuchen gelegentlich, verwertbare Informationen in den Diskussionsforen zu finden.